Wenn die Retter selbst einmal Hilfe brauchen
Hilfe So möchte der DRK-Ortsverein Kaisersesch seinen Rettungswagen ersetzen
Kaisersesch. Die ehrenamtlichen Rettungssanitäter des Deutschen Roten Kreuz (DRK) vom Ortsverein (OV) Kaisersech sind verzweifelt: Ihr einziger Rettungswagen hat den Geist aufgegeben. Dieser war lange Zeit auf Sportveranstaltungen oder städtischen Events sowie auf Festlichkeiten von Schule und Kindergarten ihr treuester Begleiter, um die allgemeine Sicherheit aller zu gewährleisten. Unentbehrlich also für jene Retter, die selbst den Regelrettungsdienst bei Unfällen und Notfalleinsätzen mit Erstmaßnahmen unterstützen, diverse Krankentransporte verantworten und stets in Alarmbereitschaft des Katastrophenschutzes stehen, wenn Züge entgleisen, Schnelleinsatzversorgung geleistet werden muss oder es auf Autobahnen kracht.
Doch nun der Schock: „Vor Kurzem ist die Batterie während der Einsatzfahrt ausgegangen, am Einsatzort ging der Wagen dann plötzlich gar nicht mehr an“, sagt Pia Weber, Bereitschaftsleitung des DRK. Getriebeschäden, extremer Rost, Ausfälle in der Elektrik und ein massiver Verschleiß bedeuten ein irreparables Todesurteil für den Rettungswagen. „Er ist einfach zu alt und entspricht nicht mehr den Anforderungen des DRK“, fügt die DRK-Bereitschaftsleiterin an. Der Rettungswagen gehörte einst jahrelang der Berufsfeuerwehr Braunschweig, welche den Wagen bereits als Gebrauchtwagen übernommen hatte. Trotz aller Versuche von Markus Alt und Robin Limbach, die in der technischen Abteilung des Ortsvereins tätig sind, ein provisorisches Fahrzeug als Übergangslösung bereitzustellen, sind die Helfer auf einen Rettungswagen angewiesen, der läuft. Er muss dem vielseitigen und fordernden Rettungsalltag standhalten kann. Eine Zerreißprobe für Marco Biermann und Pia Weber, die DRK-Bereitschaftsleiter sowie die 15 Sanitäter des Ortsverbandes. „Wir sind sehr frustriert, aber wir versuchen, im Team trotzdem ein gutes Klima zu wahren.“, sagen die beiden.
Auch Albert Jung, Verbandsgemeindebürgermeister und Erster Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Kaisersesch und Stadtbürgermeister Gerd Weber sind sich dieses Ausnahmezustandes bewusst und äußern ihren Unmut. „ Für die zeitnahe Beschaffung eines Rettungswagens sind in der Vereinskasse aber leider keine Mittel vorhanden“, sagt Jung. Sie setzen auf eine Spendenaktion und hoffen nun auf die dringend nötige Finanzierung für ein angemessenes Rettungsfahrzeug. „Wir wollen, dass die schnellstmögliche Versorgung der Bürger gegeben ist, es zählt oft jede Minute“, gibt Pia Weber offen zu. Und sie hofft zusammen mit ihrem Team auf Unterstützung.
Alena Barzen
Infos bei Pia Weber, Tel. 0151/673 334 49. Wer spenden möchte: Raiba Eifeltor eG, Konto: IBAN: DE 43 5706 9144 0000 1403
Bildinformation: Daumen nach unten: Der Rettungswagen des DRK-Ortsvereins Kaisersesch hat seine besten Zeiten definitiv hinter sich. Eine Spendenaktion soll jetzt Abhilfe schaffen, damit die ehrenamtlichen Retter bald wieder strahlen. Fotos: privat