Für Eigentumswohnungen: Ehemaliges Polizeigebäude wird abgerissen
Das Schicksal der ehemaligen Polizeistation in der Kaisersescher Bahnhofstraße ist besiegelt.
Das ortsprägende Gebäude im Stadtzentrum, das bis 2012 rund 40 Jahre lang der Autobahnpolizei als Unterkunft diente und zuletzt von der Verbandsgemeindeverwaltung Kaisersesch genutzt wurde, soll abgerissen werden und einer modernen Wohnanlage weichen. Immobilien-Wältermann hat bereits begonnen, die geplanten 14 Eigentumswohnungen zu vermarkten.
Tobias Wältermann erklärt: „Die Nachfrage ist gut, einige Wohnungen wurden bereits reserviert.“ Der Makler ist fest davon überzeugt, dass bis zum vorgesehenen Baubeginn 2018 genügend Interessenten feststehen. Sicher ist Wältermann deshalb, weil die Ausstattung der Eigentumswohnungen und die Wohnanlage selbst den Ansprüchen der Zukunft entsprechen: „Es geht uns darum, die künftige Stadtentwicklung in Kaisersesch mitzugestalten.“
Als Makler weiß Wältermann, dass sich in Kaisersesch nicht nur junge Familien, sondern auch immer mehr ältere Menschen ansiedeln möchten. Daher werden die hochwertigen Wohnungen barrierefreie Zugänge durch einen Aufzug haben, und im Wohnbereich seniorengerecht ausgestattet sein, etwa mit begehbaren Duschen und stufenlosen Zugängen zu Abstell- und Waschräumen: „Das ist ja auch für jüngere Menschen von Vorteil.“ Zwei Wohnungen sollen mit entsprechenden Baumaßnahmen komplett für Rollstuhlfahrer ausgestattet werden.
Das moderne Flachdachgebäude wird auf einem 2154 Quadratmeter großen Areal errichtet. Alle Wohnungen, die zwischen circa 54 und bis zu 120 Quadratmeter groß sein werden, sollen nach Süden hin ausgerichtet sein und Sonnenterrassen haben, berichtet Wältermann. Die Kaufpreise für die Wohnungen bewegen sich je nach Größe und Ausstattung zwischen rund 140.000 und 315.000 Euro. Stellplätze und Carports können zusätzlich erworben werden.
Die Kaufinteressenten sind vorwiegend ältere Menschen aus der Region, die sich von ihren arbeitsintensiven Häusern trennen möchten, um in einer seniorengerechten Wohnung in der Eifelstadt ihren Lebensabend zu verbringen, sagt Wältermann: „Diese Menschen wollen keinen großen Garten mehr versorgen, dafür aber Arzt, Apotheke und bequeme Einkaufsmöglichkeiten vor der Tür haben.“ Bauträger ist die Firma Zenz aus Cochem, die nach Aussage von Geschäftsführer Joachim Horn in das Bauprojekt insgesamt rund 3,5 Millionen Euro investiert. Horn verweist auf die energieeffiziente Bauweise der Wohnanlage, die mit dem Einsatz von Luftwärmepumpen keine fossilen Brennstoffe verbrauchen soll. 2012 hatte die Verbandsgemeinde (VG) Kaisersesch das alte Gebäude erworben, nachdem das Land Rheinland-Pfalz trotz vieler Proteste aus der Bevölkerung die dortige Polizeistation für die Autobahn 48 abgezogen hatte. Nun trennte sich auch die VG wieder von dem Gebäude, weil sie die Räume nicht mehr benötigte und Ende 2016 mit allen Abteilungen ins ehemalige Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) umzog.
Mitte 2017 stand die geplante Nutzung des Komplexes als mögliche Lkw-Werkstatt erneut in der Kritik der Bevölkerung. Wältermann erklärt: „Ich denke, die nun geplante Wohnanlage passt sehr gut ins Zentrum von Kaisersesch.“
Von unserer Mitarbeiterin Brigitte Meier
Bildinformation: So soll der Neubau in der Mitte von Kaisersesch aussehen. Illustration: Zenz Foto: Zenz-Bau Cochem; Das alte Polizeigebäude wird abgerissen und macht Platz für Eigentumswohnungen.
Foto: Kevin Rühle