Ein Traum geht in Erfüllung: St.-Matthias-Bruderschaft übergibt Pilgerstein an Kaisersesch
Kaisersesch/Mayen. Singend und betend, mit einem Kreuz vorneweg, zogen sie in Kaisersesch ein: 170 Pilger auf ihrem Weg von Mayen nach Trier.
Im Eifelstädtchen sind sie gestern Zeuge geworden, wie die St.-Matthias-Bruderschaft Mayen der Stadt einen großen Basaltstein übergeben hat.
„Es ist dies der zehnte Stein, den wir in den vergangenen 15 Jahren auf dem Jakobsweg aufgestellt und gestiftet haben“, sagte Brudermeister Heinz Schäfer. Der Stein, der vor der Waldkapelle in der Straße „Auf der Wacht“ steht, gebe Pilgern die Möglichkeit zur Orientierung nach Trier und in Richtung aufs finale Ziel, dem Grab des heiligen Jakobus in Santiago de Compostela (Spanien).
Werner Lutz, Initiator von Pilgerbrunnen und Pilgerzimmer in Kaisersesch und früherer Stadtbürgermeister, erinnerte daran, dass die Basaltsäule an historischer Stätte errichtet worden ist. Einst stand dort ein Wachtturm der Römer, später wurde dort ein Gotteshaus gebaut. Die Basaltsäule sei „das i-Tüpfelchen“. Lutz sagte, er freue sich, dass Kaisersesch nun als Jakobsweg-Station neben Städten wie Vézelay, Le Puy, Pamplona oder Burgos genannt wird.
Ein besonderes Lob galt dem Wegepaten Jürgen Weiss. Er habe, lobte Stadtchef Gerhard Weber, Verantwortung für den Jakobsweg „freiwillig und immer mit sehr viel Herzblut“ übernommen. Auch bei Planung und Ausführung sei er stets zur Stelle gewesen. Weiss gab seiner Freude Ausdruck, nicht ohne zu erwähnen, dass der „Escher Basaltstein“ der größte unter den zehn Markierungen der St.-Matthias-Bruderschaft sei. Lobend erwähnt wurde Walter Näckel, der das Fundament gelegt und bei den Erdarbeiten mitgewirkt hat.
Heinz Schäfer präparierte eine Hülse, in der eine Urkunde über die politische Lage, ein Exemplar der Rhein-Zeitung, ein Faltblatt zur Waldkapelle und Euromünzen eingebracht worden waren. Die Hülse wurde in die Säule versenkt. Diakon Wolfgang Dröschel segnete Säule und Pilger. Als Wegzehrung gab Stadtchef Weber den Pilgern aus Mayen und Andernach sowie aus den Verbandsgemeinden Vordereifel, Mendig, Maifeld, Pellenz und Kaisersesch eine Flasche Schnaps mit. Mit zwei Strophen von „Großer Gott, wir loben dich“, verabschiedete sich die Gruppe in Richtung Maria Martental.
Am Samstag wollen die Pilger am Apostelgrab des heiligen Matthias in Trier ankommen. Zu den 173 Pilgern, die in der Mayener Clemenskirche gestartet sind, kommen unterwegs noch 40 hinzu. Zum Abschlussgottesdienst in Trier werden weitere 50 Buspilger erwartet. „Damit ist die Teilnehmerzahl dieses Jahr besonders groß“, sagte Schäfer. In diesem Jahr sind 27 Erstpilger sowie zwei Pilger dabei, die zum 25. Mal den Weg nach Trier auf sich nehmen. Zu ihnen zählt auch Heinz Schäfer.
Von unserem Redakteur Thomas Brost
Bildinformation: Diakon Wolfgang Dröschel segnet den Basaltstein./Bei neblig-trübem Wetter haben sich viele Pilger am Pilgerstein eingefunden.
Fotos: Thomas Brost