VG-Umzug: Vernünftigste Lösung umgesetzt
Kaisersesch. Großer Bahnhof in der neuen Kaisersescher Verbandsgemeindeverwaltung: In einem Festakt haben Innenminister Roger Lewentz, VG-Chef Albert Jung, sowie alle am Umzug der Verwaltung in das Gebäude des ehemaligen Technologie- und Gründerzentrums (TGZ) Beteiligten dieses Projekt Revue passieren lassen.
Der Umzug markiert auch den Abschluss der Fusion zwischen der ehemaligen VG Treis-Karden und der VG Kaisersesch. Denn zuletzt war die Verwaltung in Kaisersesch auf vier Standorte verteilt. 15 Mitarbeiter der Mosel-VG wechselten nach der Fusion nach Kaisersesch. 2003 wurde das TGZ in Kaisersesch eröffnet. Anfangs war die Auslastung gut, erinnerte sich Albert Jung. Doch seit der Wirtschaftskrise sei die Nachfrage derart zurückgegangen, dass 80 Prozent der Fläche nicht mehr genutzt wurden. „Es ist uns nicht gelungen, eine Auslastung zu erreichen, die man verhältnismäßig nennen kann“, sagte Jung. Es sei kein leichter Schritt gewesen, in einer Stadt, deren Gewerbefläche größer ist als die Siedlungsfläche, dieses Instrument der Wirtschaftsförderung aufzugeben. Es sei zudem wichtig gewesen, dass die Politik nicht krampfhaft an einem Neubau der Verwaltung festgehalten habe, dessen Pläne bereits vorlagen. Die vernünftigste Lösung sei umgesetzt worden.
Die Mitarbeiter der Verwaltung seien sehr zufrieden in dem neuen Gebäude, sagte Jung. Möglich geworden sei das durch eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Land Rheinland-Pfalz, den Banken und der Beteiligten vor Ort. Jung bemängelte das Verhalten des Rechnungshofs. „Ich war ein wenig ohnmächtig und wusste nicht genau, wie ich mit der Situation umgehen sollte“, gestand Jung ein. Denn es dauerte einige Zeit, bis alle Absprachen mit dem Rechnungshof getroffen waren. Kritisch betrachtet wurden beispielsweise die Größen von Büros oder Aufenthaltsräumen, obwohl sich am Bestand wenig ändern ließ. Das Land vermittelte. „Ich musste Herrn Oster zwischenzeitlich aus dem Weg gehen, da er sich sehr intensiv für den Umzug einsetzte“, sagte Roger Lewentz. Er nannte den Umzug der Verwaltung in Kaisersesch ein Herzensanliegen, zudem kenne er das Gefühl, wenn man vom Rechnungshof gequält werde, ziemlich genau. Allerdings kam dieser zum Schluss auch zu einem vernünftigen Ergebnis.
Lewentz bemerkte, dass viele Gebäude der Verbandsgemeinden im Land aus den 70er-Jahren stammen und nicht mehr den Anforderungen der Mitarbeiter genügen – auch weil die Verwaltungen gewachsen seien. Die Kommunal- und Verwaltungsreform verändere die Strukturen. Es sei sinnvoll gewesen, so lange mit einer Lösung in Kaisersesch zu warten, um zu verhindern, dass ein eventueller Neubau nach einer Reform hätte zu klein sein können. Der Landtagsabgeordnete Benedikt Oster berichtete, dass dieses Vorgehen von vielen Bürgern auch honoriert werde. „Da wurde wirklich mal weitsichtig agiert“, sagte der Binninger.
„Ich sehe hier zwei Männer, die sich ebenfalls freuen würden, die Glückwünsche zu einem neuen Verwaltungsgebäude entgegenzunehmen“, sagt Landrat Manfred Schnur mit Blick auf die Pläne in der Verbandsgemeinden Cochem und Zell, neue Räumlichkeiten zu beziehen. Auch er, wie seine Vorredner, lobte die Arbeit der Mitarbeiter, die bei dem Umzug anpackten. Diese hätten ein Anrecht auf Arbeitsbedingungen, die der heutigen Zeit entsprechen. Martin Krötz vom Personalrat der Verwaltung bestätigte, dass der Umzug einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitsatmosphäre und die Abläufe im Haus hatte.
Von unserem Redakteur Kevin Rühle
Bildinformation: Zufriedene Gesichter bei (von links) Landrat Manfred Schnur, Anke Beilstein, Peter Bleser, Benedikt Oster, Roger Lewentz und Hausherr Albert Jung: Der Umzug der Verbandsgemeindeverwaltung Kaisersesch in das ehemalige TGZ war die richtige Entscheidung. Davon profitieren in erster Linie die Mitarbeiter. Foto: Kevin Rühle