MGH in Kaisersesch
Kaisersesch. Was wird aus dem Mehrgenerationenhaus in Kaisersesch? Die Antwort auf diese Frage hängt maßgeblich davon ab, ob es doch noch gelingt, die Finanzierung dauerhaft auf sichere Füße zu stellen. Mit dem gegenwärtigen Stand der Dinge ist der Stadtrat unzufrieden.
Von Brigitte Meier
Die Zukunft des Mehrgenerationenhauses (MGH) Schieferland in Kaisersesch, die vor allem von der bislang nicht gesicherten Finanzierung nach 2015 abhängig ist (die RZ berichtete), beschäftigte auch den Stadtrat Kaisersesch. Erst nach einer längeren Diskussion bewilligte der Rat einstimmig einen Zuschuss von 10 000 Euro für 2014. Zudem forderte der Stadtrat, dass die Verbandsgemeinde als Träger des MGH bis Ende Januar 2015 eine Aufstellung aller Einnahmen und Kosten vorlegt.
Obwohl die im MGH geleistete Sozial- und Kulturarbeit von allen Fraktionen als wertvoll anerkannt wurde, war die Zuschussentscheidung Anfang des Jahres zurückgestellt worden. Es wurde auch kein Betrag als Zuschuss für das MGH im Haushalt 2014 der Stadt eingeplant.
Außerplanmäßige Ausgabe
Grund war, dass Bürgermeister Albert Jung nach Ansicht des Stadtrats keine Anstrengungen unternehme, die Finanzierung der Einrichtung längerfristig zu sichern. Der jetzt bewilligte Zuschuss soll daher als außerplanmäßige Ausgabe verbucht werden.
Die Diskussion in der jetzigen Stadtratssitzung - wie auch in der jüngsten Sitzung des VG-Rates - drehte sich aber erneut genau um diesen Punkt. Zwar hat der Bund kürzlich die MGH-Förderung für 2015 mit 40 000 Euro zugesagt, wie es aber ab 2016 weitergehen soll, steht in den Sternen.
Heidi Wagener (SPD): Ungewisse Zukunft motiviert die Mitarbeiter nicht gerade
Heidi Wagener (SPD), die sich ehrenamtlich im MGH engagiert, brachte ihren Frust auf den Punkt: "Das Hangeln von Jahr zu Jahr ist nicht gerade motivierend für die ehrenamtlichen Mitarbeiter." SPD-Fraktionssprecherin Margret Martini vermisste einen ausführlichen Kostenplan für die Zukunft, "kein unfertiges Papier". Ebenso forderte Eugen Weiten (CDU): "Die Kosten müssen für uns offengelegt werden."
Kritik musste aber auch Stadtbürgermeister Gerhard Weber (CDU) einstecken, der sich im VG-Rat offensichtlich zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte, indem er erklärte, dass die Stadt den Kauf der MGH-Immobilie in Erwägung ziehe. Darüber waren Gernot Hübner und Dieter Stein (CDU) verärgert: "Es gibt bislang keinen Beschluss des Stadtrates, dieses Haus zu kaufen." Gleichwohl könnte dieser Plan möglicherweise sinnvoll sein, schränkten die Stadträte ihre Kritik ein: "Allerdings muss das erst einmal im Rat diskutiert und genau durchkalkuliert werden, bevor man damit an die Öffentlichkeit geht."
Hochgelobt, aber teuer
Gerhard Weber indes wiegelte die Kritik ab. Er habe nur angedeutet, dass die Stadt eventuell über den Kauf des MGH nachdenke. Wie dem auch sei, das von allen gewollte und hochgelobte Sozialprojekt, das aber am besten nichts kosten soll, wird die Räte auch weiterhin beschäftigen.
Bildinformation: Die finanzielle Zukunft des Mehrgenerationenhauses ist ungewiss. Obwohl in dieser Einrichtung von allen hochgelobte, vorwiegend ehrenamtliche Sozialarbeit geleistet wird, legen sich die Geldgeber nicht langfristig fest.
Foto: Kevin Rühle