Das historische Prison ist in guten Händen
Brauchtumspflege in Kaisersesch
Matthias Schnitzler und der Förderverein „Prison-Museum" kümmern sich vorbildlich um den Erhalt des Denkmals
Kaisersesch. Die ehrenamtliche Tätigkeit des Matthias Schnitzler ist seit Jahren von Vielfalt geprägt. In diesem Zusammenhang betätigt sich der 65-Jährige auf sozialem wie kulturellem Sektor und bietet dafür nahezu seine gesamte Freizeit auf. Seit 1987 ist Schnitzler Gruppensprecher einer Selbsthilfegruppe für Medikamenten- und Alkoholkranke und übernahm als offizielles Mitglied im SKM ab 1997 Betreuungen. Seit 2012 gehört er hier zum Diözesanvorstand.
Fotografischen Dokumentationen bei Veranstaltungen in der Alten Schule von Kaisersesch widmete er sich dann ab 2011. Die fachgerechte Betreuung des Kaisersescher Heimatmuseums übernahm er in 2003 und Mitglied im Rat des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück wurde er im Jahr darauf. Hospizhelfer ist er seit 2004 und wurde im Jahr 2012 Vorstandsmitglied im Hospizverein. Seine ehrenamtliche Lieblingstätigkeit ist nach eigenen Angaben der historische Rundgang als mittelalterlicher Nachtwächter des Eifelstädtchens, bei dem er die Teilnehmer dieser Kulturwanderung mit Geschichte und Geschichten von und über Kaisersesch, jeweils an jedem ersten Freitag eines Monats, erfreut. Für den Theaterverein hilft er zur Spielsaison beim Aufbau der Kulissen, wobei auch hin und wieder mal eine kleine Rolle für ihn abfällt. Seine ganze Leidenschaft gilt allerdings dem Escher Heimatmuseum, welches seine Räumlichkeiten oberhalb des alten „Prison" hat. Analog dieser Leidenschaft wurde er auch 2009 zum 1. Vorsitzenden des Fördervereins des Heimatmuseums „Prison" gewählt.
Im September 2004 eröffnete Schnitzler zum ersten Mal das Museum mit einer Ausstellung. Hier war ihm Frau Zimmer von der Kreisverwaltung Cochem-Zell bei der Vorbereitung und dem Erstellen eines Konzeptes für das Heimatmuseum behilflich. Da bereits die erste Ausstellung eine gute Besucherresonanz verzeichnen konnte, öffnete Matthias Schnitzler das Museum künftig an jedem ersten Sonntag eines Monats von 14 bis 17 Uhr. Diese Regelung ist bis heute so geblieben und keiner dieser Termine ist seitdem ausgefallen. Ganz im Gegenteil. Das Interesse an einer Besichtigung bzw. Führung ist ständig gestiegen und so musste Matthias Schnitzler zum Teil zusätzliche Termine und Sonderführungen anbieten.
Seit 2006 wird auch zum Frühlingsfest, zur Kirmes, zum Herbstmarkt und zum Weihnachtsmarkt das Museum geöffnet, wo der Förderverein auch sein „Benefiz-Café hinter Gittern" öffnet. Rund 1400 Interessenten besuchten 2006 das Museum, während sich die Besucherzahlen in den Jahren danach auf jährlich etwa 600 einpendelten. Das Heimatmuseum lebt von Sachspenden und Leihgaben der Bevölkerung und nur wenige Ausstellungsstücke wurden käuflich erworben. Matthias Schnitzler ist dabei besonders stolz auf die große Spendenbereitschaft der Bürger, die ihn immer wieder mit neuen/alten Stücken für das Heimatmuseum versorgen. „Die Räume platzen zum 10-jährigen Jubiläum fast aus allen Nähten, aber ich finde immer noch ein Plätzchen für die Neuzugänge.
Bildinformation: In den historischen Räumlichkeiten des alten Gefängnisses kann man an bestimmten Veranstaltungstagen das „Cafè hinter Gittern" besuchen. Foto: TE